In Wahnwichtelkreisen - hier namentlich durch Burkhard Müller-Ullrich - wird präventiv die blood libel verbreitet, die im deutschen Intensivbettenregister DIVI (abgerufen am 22.12.2020 ) zu   beobachtende Abnahme der freien belegbaren Intensivbetten ab Mitte Oktober 2020 bis Mitte Dezember 2020 um ca. 4000 Betten sei Ausdruck eines durch 'den Staat' bewusst betriebenen Abbaus von Intensivversorgungskapazitäten und nicht etwa Ausdruck einer Verknappung aufgrund der epidemischen Entwicklung.

In der Achse des Guten-Audiosendung

"Indubio Folge 86 – Der Alarmismus der Hauptdarsteller" vom 20.12.2020 (ab 28:00, abgerufen am 22.12.2020)

erklärte er:

"Und die Zahl der freien Betten sinkt - das ist richtig. Sie sinkt aber vor allem deshalb, weil die Gesamtzahl der Betten sinkt. Das heißt, es ist ja auch schon seit vielen vielen Monaten und Jahren erklärte Politik Bettenabbau. Kostensparen und Bettenabbau. Das heißt insgesamt, und das muss man sich mal wirklich vorstellen, jetzt in der Zeit der Pandemie sind die betreibbaren Betten also von zweiundvierzig dreiundvierzig tausend runtergegangen auf achtunddreißig tausend. Ne, also die fehlen, weil die Politik es so will und nicht weil nicht weil sie mit schrecklich vielen Covid-Patienten belegt wurden"

In der Kurve der Zahl der freien belegbaren Betten (hellblau) ist ein deutlicher Knick um den 20. Oktober zu erkennen, der den Beginn dieser von Müller-Ullrich beschriebenen Abnahme markiert.


Die Kurve für die Belegungszahlen (graublau) weist um diesen Zeitpunkt ebenfalls einen Knick auf, der aber wenig ausgeprägt ist.

Die Zahl der Covid19-Fälle (braune Kurve)   steigt um diese Zeit sehr steil an.


Diese Entwicklung korrespondiert mit dem Beginn des rasanten Anstiegs der Neuinfektionszahlen um den 5.10.2020 herum, also ca. 2 Wochen vor dem beschriebenen Beginn des Absinkens der Gesamtzahl der belegbaren Betten:

Jetzt erfordert es keine intellektuellen Höchstleistungen, sich klarzumachen, dass etwa der Ausfall von Personal durch Krankheit wie Covid19 die Anzahl der betreibbaren Betten sinken lässt.

Auch kann von einer veränderten Inanspruchnahme von Ressourcen durch schwerkranke Covid-Patienten und infolge dessen gegebenenfalls von einem höheren Personalbedarf und damit wiederum einem Absinken der Zahl der betreibbaren Betten ausgegangen werden, wie hier auf der Seite bereits angedeutet.

Der psychische Surplus, den dieses Märchen für ihre Verbreiter bietet, ist aber erheblich: Das eigene Verbreiten von panischen und Panik erheischenden Unwahrheiten über die gesamte Länge der Krise wird vor einem Infragenstellen geschützt. Vgl. Dr. med. Gunter Frank - Infektion oder Epidemie und Corona-Scharlatane und ihr Narrativ: Saisonalität, Magisches Denken und Zahlenmystik und Dr. med. Gunter Frank und die Grippe). Und die Schuldigen für den Fall, dass es tatsächlich zu einem Zusammenbruch der Intensivversorgung infolge von zu vielen Covid-Patienten stehen fest: Der Staat bzw. Angela Merkel.

Nachtrag:
Die Behauptung, es habe in Deutschland in den letzten Jahren einen Abbau von Intensivbetten gegeben, ist jedenfalls für die Jahre 2004 bis 2018 abstrus falsch. Für diesen Zeitraum wird ein massiver Aufbau von ca. 23.000 Betten auf ca. 27.500 Betten verzeichnet:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1105205/umfrage/krankenhausbetten-zur-intensivmedizinischen-versorgung-in-deutschland/, abgerufen am 22.12.2020

Nachtrag 2:

Das DIVI-Intensivregister am 22.12.2020 zu diesem Punkt:
https://youtu.be/rN8NOYiGWsg?t=2434